Der Ursprung

Der Ursprung der Kleingärtnerbewegung liegt in England. Im Zuge der Industrialisierung entstanden hier die ersten Gärten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts soll es in Bayern dann erste Gärten ähnlichen Typs gegeben haben. Anlagen wurden danach vielerorts in Europa ausgewiesen. Kleingarten, Heimgarten, Arbeitergarten, Schrebergarten, Familiengarten, Rotkreuzgarten, Grabeland, Armengarten sind Namen die in diesem Zusammenhang auftauchen; je nachdem vor welchem sozialen und geschichtlichen Hintergrund sie entstanden.

 

Die erste Kleingartenanlage im Ruhrgebiet entstand 1895 in Essen. Sie wurde von der Stadt angelegt. Die ersten Pächter waren Arbeiter. Sie wurde geschaffen, „um der arbeitenden, kinderreichen Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, in freier Natur Erholung zu finden und durch den Anbau von Gemüse und Obst die Ernährungsgrundlage der Familien zu verbessern.“ Der Bedarf war groß und die Anzahl der Anlagen wuchs schnell.

 

Auch die Kleingartenanlage Friederika ist in einer solchen Notzeit entstanden. Sie wurde von der Stadt angelegt und entstand auf dem Ackerland der Bergwerks AG zwischen Eisenbahn und Glockengarten. In einem Buch des Heimatvereins Altenbochum sind weitere Details beschrieben: So war der Namensgeber der Anlage die königliche Zeche Friederika, die in der Gemarkung Wiemelhausen, hinter der BBAG Friederikastraße lag. Die Zeche war von 1750 bis 1907 in Betrieb und förderte im Laufe der Zeit Fettkohle und Eisenerz bis zu einer Tiefe von 300 m. Auf dem Bergwerksgelände, oberhalb der Kleingartenanlage befand sich von 1925 bis 1959 auch noch eine Ziegelei mit einem Steinbruch. Die Lehm und Bruchsteine waren in dieser Gegend von besonders guter Qualität. Diese Lehmqualität  machte sich eine Glockengießerei zunutze, die im unteren Teil des jetzigen Glockengartens um 1769 betrieben wurde. In ihr wurde unter anderem die Glocke der Propsteikirche gegossen. Der Steinbruch wurde 1959 stillgelegt. Und da man an dieser Stelle einen guten Einblick in den geologischen Gebirgsaufbau des engeren Ruhrgebiets mit seinem Kohlen- und Deckengebirge hatte, wurde diese Stelle für Forschung und Lehre erhalten und zu einem geologischen Garten ausgebaut.