Die Gründung

Am 17.01.1932 wurde der KGV Friederika in der Gaststätte Grass an der Wittener Straße/ Ecke Rombergstraße aus der Taufe gehoben. Anwesend waren 35 Mitglieder. Diese haben dann am 20.03.1932 die erste Satzung verabschiedet und mit Karl Breier den ersten Vorsitzenden gewählt. Man legte auf einer späteren Versammlung fest, dass der Vorstand:
    • die Kleingärten in ihrem Besitzstand zu schützen habe   

    • die Pächter vor zu überhöhten Preisen zu schützen habe   

    • die Mitglieder rechtlich zu beraten habe   

    • die Pächter in allen kleingärtnerischen Fragen zu beraten und zu schulen habe   

   • die Pächter dahingehend anzuhalten, dass die Gärten einen guten Eindruck machen und die Kleingartenanlage eine     von allen Bürgern gern besuchte Erholungsstätte wird         

  • ferner hat der Vorstand für Ruhe und Ordnung in der Kleingartenanlage zu sorgen und dass zwischen den Kleingärten gut nachbarschaftliche Beziehungen herrschen!     

 

Die Grundfläche der Anlage umfasste damals die  Wege 2, 3 und 4 und endete kurz hinter dem heutigen Hauptweg. Als die Parzellen vergeben wurden, musste jeder seinen Garten selbst ausmessen und abstecken. Gemessen wurde in preußischen Ruten. Eine Rute entsprach 16 Fuß bzw. 4,76 m.

 

Die Garteninhaber haben bei der Bearbeitung des Gartens und der Errichtung der Lauben viel Mühe aufgewendet. Baumaterial wurde mit Handkarren teilweise von weit her in die Anlage transportiert.

 

Schon die Gründungszeiten waren nicht einfach. Aber in den darauffolgenden Kriegsjahren  verschärfte sich die wirtschaftliche Lage der Menschen noch mehr. Um die Versorgung mit Lebensmitteln zu verbessern wurde jeder Quadratmeter Erde intensiv genutzt. Kriegsschäden erschwerten die Bewirtschaftung der Parzellen. Teilweise waren die Gärten verwüstet oder ganz zerstört. Am 4. November 1944 wurde Bochum zu 80% in Schutt und Asche gelegt. Die Lauben dienten nun vielen Menschen als neue Wohnstatt. Man baute sie weiter aus und ergänzte sie mit Ställen für das Kleinvieh.  Die offizielle Postadresse war der Kleingarten Friederika mit der dazugehörigen Gartennummer.

 

Das Wohnen in der Laube brachte es mit sich, dass die Menschen Strom brauchten. Stromlieferant war die Bochumer Bergwerks AG. In der Anlage gab es mehrere Lichtmasten, von denen die einzelnen Abnehmer ihren Strom bezogen.

 

Sieben Jahre nach Kriegsende – 1952 – übernahm Ernst Engelbrecht den Vorsitz, ihn unterstützend an seiner Seite,  Walter Stahl und Hans Beermann.  Sie hatten die schwierige Aufgabe die einzelnen Pächter dazu zu bewegen die Gärten und Lauben wieder herzurichten und die Bewohner der Behelfsheime mussten sich  eine Wohnung in der Stadt suchen. Im Jahr 1963 sprach die Stadt dann ein generelles Wohnverbot für die Lauben aus und verlangte die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands. In diesem Zuge wurden auch die Strommasten wieder entfernt.